Plakatmotiv der Veranstaltungsreihe

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Mein Projekt als Bewegungsarbeiter der Bewegungsstiftung

Afrika: Gewaltfreier Widerstand gegen Krieg, Korruption und Unterdrückung

von Emanuel Matondo

Zum Hintergrund

Die politischen und sozioökonomischen Verhältnisse in Afrika sind vielerorts von extremer Armut, Korruption und Unterdrückung geprägt. Häufig entlädt sich die daraus resultierende Frustration und Hoffnungslosigkeit in offener Gewalt. Die afrikanischen Regierungen sind überwiegend undemokratisch und haben keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Sie setzen nur allzu oft auf Militärgewalt und Polizeirepression, um jede Form von Widerstand im Keim zu ersticken.

Aus meiner langjährigen Arbeit weiß ich, dass bereits vielfältiger ziviler Widerstand in Afrika und aus der Diaspora heraus existiert. In einigen Ländern, wie etwa der Demokratischen Republik Kongo, gehörte seit Mitte der 1980er Jahre der gewaltfreie Widerstand zur Tradition der zivilgesellschaftlichen Gruppen in ihrem Kampf gegen die vom Westen unterstützte Diktatur.

Bei Gesprächen mit politisch Aktiven musste ich jedoch oft die Erfahrung machen, dass sie zwar Martin Luther King oder Mahatma Gandhi kennen, es herrscht jedoch große Unwissenheit über das Thema Gewaltfreiheit an sich und deren Möglichkeiten.

Andere Gruppen verkennen die Wirkungskraft des zivilen Widerstandes. Bei offenen bewaffneten Konflikten schreien sie stattdessen sofort nach militärischer Intervention.

Diesen Tendenzen möchte ich entgegenwirken und zugleich die bestehende ungerechte Verhältnisse wirksam bekämpfen. Mit der Idee der Gewaltfreiheit will ich eine radikale soziale Transformation der Gesellschaften durch die jeweils dort aktiven Gruppen unterstützen.

Meine Ideen und Ziele

Kurz gesagt, will ich in Zusammenarbeit mit (afrikanischen) Gruppen deren Handlungsfähigkeit und Kompetenz stärken. Ich will ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie man erfolgreich gewaltfreie Aktionen durchführen, ohne Waffen oder Uniform der Gewaltherrschaft widerstehen und sich ihrer entledigen kann. Ich will zum Umdenken anregen und aufzeigen, dass die Gewaltfreiheit eine Alternative zur Militarisierung und zum bewaffneten Konflikt ist und welche Sprengkraft in ihr liegt.

Dazu will ich in den kommenden Jahren:

- Trainingsprogramme in Form von mehrtägigen Workshops mit Experten initiieren;

- Afrikanische Diasporagruppen bei der Entwicklung ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu Antimilitarismus, Gewaltfreiheit und Menschenrechten begleiten, um ihre Aktivitäten und Handlungsmöglichkeiten bekannt zu machen;

- Gemeinsam mit afrikanischen Diasporagruppen und Gruppen in verschiedenen Ländern Afrikas die Umsetzbarkeit direkter gewaltfreier Aktionen im Kontext des jeweiligen Landes erarbeiten;

- Ein Afrikanisches Online-Zentrum mit Berichten, Handlungsanregungen, Konzeptionen, Analysen zu gewaltfreien Aktionen ins Leben rufen und pflegen. Das dient auch der Vernetzung der Gruppen;

- Zum Start eines Netzwerkes ein diskursives Dialogforum gründen unter dem Titel "Diaspora, Konfliktresolution und Entwicklung", um die politisch aktiven Gruppen in der Diaspora direkt anzusprechen und den Austausch von Erkenntnissen und Erfahrungen zu fördern;

- Kenntnisse über neue Formen der Massenmobilisierung und politischer Demonstration (Online-Demos, Sit-Ins, elektronische Petitionen) vermitteln;

- die Arbeit durch mehrsprachige Publikationen sowie einen Online-Newsdienst begleiten.

Dafür bitte ich um Deine Unterstützung.

Emanuel Matondo: Mein Projekt als Bewegungsarbeiter. August 2010

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