Muslimischem US-Verweigerer droht Entsendung nach Afghanistan

(12.10.2010) Der muslimische US-Verweigerer Nasser Abdo hat einen Antrag auf Anerkennung seiner Kriegsdienstverweigerung gestellt. Seine Einheit hat entschieden, ihn trotzdem nach Afghanistan zu entsenden. Wenn er sich weigert, droht ihm ein Militärstrafverfahren.

„Für einen Soldaten dient die Verknüpfung von Terror mit dem Islam als eine eigene falsche Rechtfertigung von Kampfhandlungen, indem Muslimen ihre Menschlichkeit genommen wird. Diese Verknüpfung können wir als Islamphobie bezeichnen. Die Öffentlichkeit in den USA folgt damit einem Trend, der schon seit Jahren im Militär wuchert. Nur wenn das Militär und Amerika diese Verknüpfung aufhebt, können wir uns einer besseren Zukunft der religiösen Zusammenarbeit und des Dialoges nähern, die das Selbstverständnis Amerikas ausmacht, und mich mit Stolz erfüllt, ein Amerikaner zu sein.“ (Abdo Nasser)

Wie Chuck Fager, Leiter des Quäkerhauses in Fayetteville, North Carolina, zur Unterstützung von Nasser erklärt, „gebührt einem muslimischen Soldaten, dem sein Glaube zu der Überzeugung bringt, dass er sich nicht an einem Krieg beteiligen kann, der gleiche Respekt von der Armee, wie einem Quäker, einem Mennoniten oder jeder anderen Person, die ihrem Gewissen folgt.“

Eine Handvoll ehemaliger Spender von Courage to Resist sprach sich gegen die Unterstützung von Nasser Abdo aus. Es gibt immer welche, die Probleme mit einem konkreten Verweigerer haben und Gründe vorbringen, sich nicht für ihn einzusetzen. In Nassers Fall sind es mehr als sonst. Für Courage to Resist gilt aber weiter der Grundsatz, dass wir Verweigerern helfen, ihre Geschichte zu erzählen und sie unterstützen, wenn sie aufgrund ihrer Gewissensentscheidung in Konflikt mit dem Militär geraten

Audio- und Video-Interviews mit Nasser Abdo sind zu finden unter www.freenasserabdo.org.

Courage to Resist: Support US Army Muslim objector Nasser Abdo, 12. Oktober 2010. Übersetzung: Rudi Friedrich und Thomas Stiefel

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