Arbeit von Connection e.V.

September bis November 2015

von Franz Nadler und Rudi Friedrich

Symposium in Istanbul

Der in der Türkei aktive Verein für Kriegsdienstverweigerung (Vicdani Ret Derneği), führte am 5. und 6. September in Istanbul ein internationales Symposium zur Kriegsdienstverweigerung durch. Rudi Friedrich nahm für Connection e.V. daran teil. In seinem Beitrag zeigte er inbesondere die Bedeutung und Möglichkeiten einer Kriegsdienstverweigerungsbewegung in Kriegszeiten auf und verwies auf verschiedene Länderbeispiele.

Das Treffen war stark bestimmt von einer Auseinandersetzung darüber, wie sich die KriegsdienstverweigerInnen zu den aktuellen Auseinandersetzungen in der Türkei positionieren, ob eine Unterstützung eines gewalttätigen Widerstandes unter bestimmten Umständen gerechtfertigt ist oder ob dies die Idee der Kriegsdienstverweigerung untergräbt. Das prall gefüllte Programm sorgte leider dafür, dass die wichtige Diskussion darum kaum geführt wurde und dies nur ein Anstoß für die weitere Auseinandersetzung sein konnte.

Menschenrechtspreis für André Shepherd

Am 12. September 2015 erhielt US-Deserteur André Shepherd den Menschenrechtspreis der Stiftung PRO ASYL. Die Journalistin Gigi Deppe reflektierte mit ihrer Laudatio auch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes in seinem Asylverfahren. In seiner Dankesrede blickt André Shepherd auf sieben Jahre Asylverfahren zurück. Wir dokumentieren die Beiträge auf den nächsten Seiten.

Weitere Veranstaltungen

Zum Tag des Flüchtlings Ende September führten wir in Offenbach/M. gemeinsam mit der örtlichen Gruppe von Pax Christi eine Szenische Lesung zum Thema Krieg, Desertion, Flucht ... Und was dann? durch. Wir konnten mit dieser Form einer Veranstaltung kurze prägnante Texte von Kriegsdienstverweigerern und anderen Flüchtlingen vorstellen und so mit einem eher künstlerischen Ansatz das Thema präsentieren. Begeistert waren die BesucherInnen von den musikalischen Beiträgen von mc muha, Hiphop-Musik, die von ihm als ehemaligen Flüchlting selbst präsentiert wurde und seine eigene Geschichte reflektierte.

Rudi Friedrich stellte in den vergangenen Wochen die Arbeit von Connection e.V. bei verschiedenen Gelegenheiten vor: in Bad Saulgau, in Wien, in Frankfurt. Besonders wichtig war eine Veranstaltung bei den Vereinten Nationen in Genf zum Thema Kriegsdienstverweigerung und Asyl.

Kunst begegnet Kriegsdienstverweigerung

Wir hatten bereits über das Wochenende vom 15.-17. Mai 2015 berichtet, auf dem zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung KünstlerInnen und KriegsdienstverweigerInnen gemeinsam Kunstobjekte zu den Themen Krieg, Desertion und Verweigerung schufen. Wir dachten länger darüber nach, wie wir diese Kunstwerke anderen zur Verfügung stellen können und bieten einen Teil davon nun als Plakat und Postkarten an. Wer etwas bestellen möchte, kann dies einfach unter Angabe des jeweiligen Titels und der jeweiligen Anzahl machen oder über unsere Website www.Connection-eV.org/shop.

Besuch in Südkorea

Vom 23. November bis 3. Dezember 2015 werden Rudi Friedrich und Karin Fleischmann die Organisation World Without War (Welt ohne Krieg) in Südkorea besuchen. Aktive der südkoreanischen Organisation waren von April bis Juni 2015 bei uns zu Besuch. Mit dem Gegenbesuch verbunden sind Aktionen zur Übergabe von Unterschriften beim südkoreanischen Verteidigungsministerium, mit denen in Südkorea das Recht auf Kriegsdienstverweigerung eingefordert wird. Darüber hinaus werden wir die Reise nutzen, um die Arbeit von World Without War vor Ort zu erleben und kennen zu lernen. Unser Büro ist in dieser Zeit geschlossen.

Veranstaltungsreihe mit israelischen KriegsdienstverweigerInnen

Vom 9.-19. November 2015 werden die KriegsdienstverweigerInnen Tair Kaminer und Yaron Kaplan aus Israel Veranstaltungen unter dem Motto Israel: Gegen Krieg und Militarisierung durchführen.

Die beiden ReferentInnen werden auf den Veranstaltungen verschiedene Ansätze zur Verweigerung des Kriegsdienstes in Israel vorstellen und die Bedeutung der Kriegsdienstverweigerung für einen Friedens- und Versöhnungsprozess im Nahen Osten thematisieren. Sie werden sowohl über ihre jeweiligen Motive zur Kriegsdienstverweigerung berichten, aber auch die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen des Konflikts in Israel/Palästina, insbesondere in Bezug auf deren Bedeutung für Jugendliche, beleuchten. Zu den Veranstaltungen laden wir herzlich ein. Alles weitere findet sich in beiliegendem Flyer.

Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe November 2015

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