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Südkorea: Richter wirft Regierung Nachlässigkeit vor

Zwei Kriegsdienstverweigerer freigesprochen

(10.09.2017) Das Unvermögen der südkoreanischen Regierung, ein System eines alternativen Dienstes für Kriegsdienstverweigerer einzuführen, ist geradezu „nachlässig“, erklärte am 10. September 2017 ein Richter, der zwei religiöse Verweigerer freisprach.

Die beiden Zeugen Jehovahs waren wegen Nichtbefolgung der Einberufung angeklagt worden. Der Richter erklärte, dass ihre Nichtbefolgung „berechtigte Gründe“ habe und dies an der „Nachlässigkeit“ der Regierung liege, alternative Möglichkeiten der Dienst­ableistung vorzusehen.

Allein in diesem Jahr wurden mehr als 30 Kriegsdienstverweigerer freigesprochen. Aber das Oberste Gericht hält an der Auffassung fest, dass die Kriegsdienstverweigerung widerrechtlich ist und hob 16 der Freisprüche auf.

Dennoch gibt es weiter Hoffnung auf eine Änderung. Die Kandidaten für die künftige Präsidentschaft beim Obersten Gericht und beim Verfassungsgericht signalisierten ihre Unterstützung, einen Alternativdienst im Land einzuführen.

 

Quelle: Korea Herold. 10.9.2017, www.koreaherold.com. Auszüge. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe September 2017

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