Ukraine: Jagd auf Wehrpflichtige 2017

von Connection e.V.

(18.11.2017) Viele Wehrpflichtige in der Ukraine folgen nach wie vor nicht den Aufrufen, sich beim Militär zu melden. In den ukrainischen Städten wohnen die jungen Männer selten unter der Adresse, unter der sie gemeldet sind. Sie befürchten, dass sie dann leichter zur Armee einberufen werden könnten. Eine Einberufung ist nämlich erst dann gültig, wenn sie vom Wehrpflichtigen unterschrieben wurde.
Ein wesentlicher Grund für die nach wie vor massenhafte Militärdienstentziehung ist der Krieg im Osten des Landes. Zwar sollen regulär einberufene Wehrpflichtige nicht in die Kriegszone entsandt werden. Die Wehrpflichtigen wissen aber, dass dies nicht wirklich eine Garantie darstellt.
Am 6. November 2017 berichtete die Tageszeitung Segodnya von zwei Razzien, die Polizisten in Nachtclubs durchgeführt haben, in Kiew und in Lwiw. Mitarbeiter des Rekrutierungsbüros überprüften die Dokumente junger Männer – und verteilten etliche Einberufungsbescheide. In Kiew wurden laut Polizei 32 junge Männer direkt ins Rekrutierungsbüro überstellt.

Nach Informationen von: Bernhard Clasen, eMail vom 8. November 2017 und n-ost vom 10. November 2017. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe November 2017.

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