Wir fordern Entschuldigung und Entschädigung
Eritreischer Deserteur berichtet auf der Pressekonferenz über die Abschiebung aus Deutschland
(09.09.2010) Wir sind vor einer Diktatur geflohen und hofften auf den Schutz hier in Deutschland, einem freien und demokratischen Land. Aber am 14. Mai 2008 wurden wir tatsächlich nach Eritrea abgeschoben. Wir landeten direkt im Maul eines Krokodils. Es geht nicht aus meinem Kopf: Was uns widerfahren ist, war wie ein Todesurteil. Und es betraf nicht nur mich, sondern auch meine Familie. Was uns passierte, geschah nur, weil wir aus Deutschland abgeschoben wurden. Wir hatten Glück. Wir konnten erneut fliehen. Und wir hatten Unterstützung in Deutschland. Dafür sind wir sehr dankbar. So erhielten wir in Abwesenheit Asyl und konnten erneut hier einreisen. Jetzt sind wir wie neu geboren. Aber für all das, was uns geschah, sind auch die deutschen Behörden verantwortlich, die uns in diese Hölle schickten. Deshalb fordern wir heute die deutschen Behörden auf, sich bei uns zu entschuldigen und uns zu entschädigen.