Unerlaubte Abwesenheit 

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Kanada: Kirche der Außenseiter beherbergt US-Verweigerer

(21.09.2010) Die First United Church im Osten Vancouvers beschreibt sich selbst als “Gemeinde der Ausgegrenzten”. In der Nachbarschaft in East Hastings wohnen vielleicht die meisten Drogensüchtigen, Dealer, Prostituierten und Behinderten in ganz Nordamerika. Die Kirche selbst beherbergt jede Nacht etwa dreihundert Obdachlose.

Die First United Church ist auch der Ort, an dem der 32-jährige US-Verweigerer Rodney Watson Zuflucht gefunden hat. Seit er durch die kanadischen und US-Behörden verhaftet werden kann, wenn er sich rauswagt, seit einem Jahr, hat er Zuflucht vor dem Krieg im Asyl der heimatlosen Außenseiter gefunden.

Kanada: Bundesberufungsgericht entscheidet zugunsten von Jeremy Hinzman und seiner Familie

Einwanderungsminister muss Beschluss des Parlaments folgen und US-Verweigerern Aufenthalt in Kanada gewähren

(06.07.2010) Toronto – Heute Nachmittag veröffentlichte das Bundesberufungsgericht sein einstimmig gefälltes Urteil, dem zufolge die ablehnende Entscheidung der Behörden im Fall Hinzman „offensichtlich fehlerhaft“ und „unbillig“ war. Jeremy Hinzman hatte einen Antrag auf dauerhaften Aufenthalt in Kanada gestellt. Das Gericht entschied, dass sich der Bundesgerichtshof am 2. Juni 2009 geirrt habe, als er den Antrag des US-Verweigerers Hinzman auf gerichtliche Überprüfung der behördlichen Entscheidung zur Rückkehrgefährdung aus humanitären und Härtegründen ablehnte.

Großbritannien: Berufungsgericht bestätigt neunmonatige Haftstrafe

Ausführlicher Bericht über die Verhandlung

(05.05.2010) Für den 21. April hatte die Stop the War Coalition zu einer Mahnwache vor dem Royal Court in London aufgerufen. Etwa 30 Männer und Frauen zeigten dort ihre Solidarität mit Joe Glenton, der gegen die Verurteilung zu neun Monaten Haft Berufung eingelegt hatte. Die Richter entschieden jedoch, dass die Haftstrafe weder prinzipiell falsch noch zu hoch gewesen sei. Die Armee hat beschlossen, Joe Glenton nach der Haft aus dem Militärdienst zu entlassen.

Berufungsgericht bestätigt Verurteilung von Joe Glenton zu neun Monaten Haft

Britischer Afghanistankriegs-Verweigerer weiter in Haft

(22.04.2010) Nach Informationen der britischen Organisation Payday verwarf der High Court in London gestern die Berufung des britischen Verweigerers des Afghanistankriegs, Joe Glenton, und bestätigte die Verurteilung zu neun Monaten Haft wegen Unerlaubter Abwesenheit. Connection e.V., die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hessen und Iraq Veterans Against the War (IVAW) Europe sehen seine Bestrafung als Maßnahme, um Kritik im Militär zu unterdrücken. „Seit 2003“, so Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungsnetzwerk Connection e.V., „verließen nach Angaben des britischen Kriegsministeriums mehr als 17.000 Soldaten unerlaubt die britische Armee. Das ist eine klare Abstimmung mit den Füßen: Gegen die auch in Großbritannien stark kritisierten Kriegseinsätze in Irak und Afghanistan.“ Chris Capps, Sprecher von IVAW Europe ergänzte: “Sie nahmen sich Joe Glenton vor, weil er das ausgesprochen hatte, was so viele Soldaten denken. Es sollten die verurteilt werden, die den Krieg angezettelt haben und ihn führen, nicht die, die ihn verweigern.“